Womomania

Bad Birnbach

Wir haben uns entschlossen, wir möchten mal anders Urlaub machen. Gemütlich, ohne Reisen, etwas spiessig wie ich scherzhaft sage. Durch Zufall entdecken wir im Oktober den Arterhof in Bad Birnbach und reservieren dort einen Platz.

Wir reisen Samstag an. Die gesamte A3 schien voll von Holländern. Wir waren an einer Raststätte wo jede Zapfsäule von Holländern besetzt war. Die Autobahn war insgesamt sehr voll und wir hatten einige Staus. Kamen dann nachmittags an.

Wir wurden sehr freundlich begrüsst, wir hatten das Glück das ein anderer Platz als der gebuchte frei war, somit haben wir einen grösseren Platz mit tollem Ausblick, der dazu himmlisch ruhig ist. Wir können das Premium Sanitärhaus nutzen, was total klasse ist und wir haben im anderen Sanitärhaus unser eigenes Badezimmer. Nur für uns, perfekt, da können wir alles hängen lassen.

Den 1. Tag beginnen wir mit frischen leckeren Brötchen. Wir beobachten einen Fasan, der die Herbstdeko der Nachbarn gegenüber futtert. Dann machen wir uns auf und gehen zu Fuss nach Bad Birnbach. Nikan, der Verdacht auf einen Kreuzbandanriss hat, darf nur kurze Strecken laufen und so haben wir noch kurzfristig einen Hundebuggy gekauft. Nachdem er ihn anfangs fürchterlich findet, findet er dann immer mehr Gefallen dran und bleibt sitzen und schaut sich die Welt an.

Wir sehen eine tolle Landschaft. In der Nacht hat es gefroren und überall ist noch Eis, was nun in der Sonne langsam taut. Es ist auch nicht mehr so kalt.

Im Ort finden wir ein Café, wo wir draussen einen Café trinken, wir können da geschützt sitzen. Der Ort selbst ist sehr leer.

Dann machen wir uns auf den Rückweg. Wir relaxen 2 Stunden im Wohnmobil und gehen dann ins Schwimmbad. Wir wählen das Außenbecken was himmlische 35 Grad hat und mit Heilwasser gefüllt ist. Traumhaft.

Anschliessend noch Essen im Ross Stall, urig, gemütlich, tolle Küche.

Wer immer den Arterhof umgebaut hat, hat es super gemacht. Hier stimmt wirklich alles. Das Design Topmodern trifft Rustikal ist genial umgesetzt und je länger man hier ist, je mehr Details entdeckt man.

Unser Heiligabend Spaziergang führt uns hoch zur Waldkapelle. Wir lassen den Hundebuggy zu Hause, denn Nikan läuft wieder gut und er hält den gesamten Weg super durch. Die Waldkapelle ist nett gemacht, aber direkt daneben ist auch ein Verkaufsstand für Glühwein und Christstollen, falls Veranstaltungen in der Kapelle sind. Kommerz macht eben auch vor der Kirche nicht halt. Auch am 1. Weihnachtstag laufen wir dort hoch.

Gestern wollten wir nahe des Inn spazieren gehen, aber wir sind falsch gelaufen. Wir liefen erst durch Lenksam, ein Dorf in dem die Welt irgendwie stehen geblieben ist, kamen außen am Arterhof vorbei, weiter nach Bad Birnbach rein, liefen aber links durchs Industriegebiet und kamen dann im Kurpark an, wo noch einige Rosen blühten. Wir tranken Kaffee ins Bad Bernbach und liefen anschliessend durch die Felder zurück. 8 km war unsere Strecke.

Heute wird der Campingplatz immer voller, der Tag ist Frühlingshaft, kein Schnee in Sicht. Und irgendwie habe ich etwas Lagerkoller. Immer der selbe Platz, das ist nichts für mich. Wir telefonieren mit den Autovermietungen.

Zunächst Avis in Eggenfelden, so dachten wir, aber leider war das bei Google falsch gelistet, denn wir landen in Wasserburg. Der Herr dort ist supernett und hilfsbereit, er würde es bringen lassen, aber Wasserburg ist 110 km von uns weg, das wird einfach zu teuer. Auch in Pfarrkirchen, 14 km von hier, gibt es Avis, aber das muss über Passau gebucht werden. Würde klappen, ist aber recht teuer.

Über den ADAC kommen wir an Sixt. Wir rufen dort an, 60 Cent fürs Handy Gespräch und haben die Sixt Deutschlandzentrale. Doch das ginge, auch die Hunde dürften mit fahren, aber es ginge nur über Passau, was 30 km von hier ist. Kein Problem, da kommen wir schon hin. Die Dame bucht uns einen Ford, was uns natürlich gefällt und der Preis ist super. Wir legen eine Abholzet fest. Zum Glück organisieren wir noch nicht unsere Fahrt nach Passau, denn eine halbe Stunde später werden wir von dort angerufen, dass leider kein Auto verfügbar sei. Liebe Firma Sixt, so gewinnt man keine Kunden und macht sich keine Freunde. Das war nix.

Wir laufen mit den Hunden einen schöne Runde. Leider wieder mit Buggy, denn heute morgen rief Dr. Navarra an. Was ich super fand. Er fragte wie es Nikan geht und freute sich, dass er wieder läuft. Aber dachte ich bislang er hat entweder nen Kreuzbandriss oder falls er wieder läuft, hat er nur das Knie verdreht, habe ich das wohl falsch verstanden, denn er hat auf jeden Fall einen Anriss. 4 Wochen Schonung für Nikan, d.h. max. 2 km laufen, dann Buggy.

Wir kommen auf unserer Runde an der örtlichen Autovermietung vorbei, nur 1 km vom Campingplatz entfernt, aber der Herr ist eher genervt von uns (wir wollten für eine Woche mieten) und nein Hunde kommen nicht in seine Autos. Das geben wir mal an unsere Geschäftsleitung weiter, denn gerade in der Nähe von CPs sind es Hundebesitzer, die gerne mal einen Wagen mieten und das wäre eine Gelegenheit fürs Unternehmen Werbung zu machen.

So haben wir für ein paar Tage den Mini vom Camping Platz gebucht und können dann auch mal Ausflüge machen. Das geht erst ab Dienstag. Aber morgen bekommen wir Besuch und am Sonntag fahren wir mit den Hunden dann eben mal mit dem Zug. Kennen sie zwar nicht, kriegen sie aber hin.

Heute Abend geht es zur Rauhnacht, das war so genial. Es gibt 12 Raunnächte und früher haben die Alten alles genau beobachtet und entsprechend das Jahr vorausgesagt.

Wir sind mit dem Rad in den Ort gefahren. Es gab einige Buden wo man Bratwurst kaufe konnte und Crepes. Es gab Glühwein und es gab Schnaps. Überall waren kleine Feuer und Falkner liefen rum, sie hatten ihre Tiere dabei.

Dann hörten wir Trommeln und von der Kirche und dann kam der Perchtenumzug. Alle trugen diese Masken, die für Geister stehen. Einfach mal im Netz nach Raunacht googeln.

Jemand erklärte über Mikrofon um was es geht, während die Geister tanzten. Oder ganz nah an Menschen rangingen. Manche waren erschrocken. Einige bliebe stehen. Ich auch. Und der Geist sagte mir was. Aber das bleibt mein Geheimnis ;-). Nachdem die Geister fertig waren, kamen noch die Feuertänzer. Musikalisch untermalt, war das klasse anzusehen.

Fotos habe ich auch gemacht, ich habe es mal probiert mit dem neuen Objektiv.

Gestern war es neblig. Man sah kaum die Hand vor Augen. Wir gammelten in den Tag hinein, machten das Womo sauber und wuschen 2 Maschinen Wäsche. Und auch hier gibt es Dauercamper mit Gartenzwergen Gedanken im Kopf. Denn bevor wir auf die Gaseirunde gingen, packten wir die Wäsche in den Trockner und als wir zurück kamen, ca. 30 Minuten nachdem der Trockner fertig war, fanden wir unsere Wäsche im Spülbecken mit einem Zettel auf einem kleinkariertem Zettel – kleinkarierte Leute nutzen kleinkarierte Zettel, worauf stand, dass wir uns doch bitte an die Trockner Zeiten halten sollten. Zum Einen war dieser leer, wir hatten also nichts blockiert, außerdem gab es keine Buchung für den Zeitraum. Da passte es einem dieser Gartenzwerge nicht, dass wir uns nicht an seine Regeln hielten. Schlimm solche Menschen.

Naja als wir den Trockner angeworfen hatten, machten wir uns mit diesem Hundebuggy auf den Weg durch den Nebel und Katja und Antje entgegen zu gehen, die zu Fuss auf dem Weg von Bad Grisebach zu uns waren. Entlag der Bundesstraße laufen auf beiden Seiten Fusswege und die sind nicht immer gegenseitig einsehbar. Nach ca. 3 km beschloss ich, noch maximal einen halben Kilometer, denn dieser Buggy treibt uns in den Wahnsinn. Mal nebenbei: Fa. Petgear. Teuer ohne Ende und von Japanern entwickelt, denn ich bin zu groß um ihn vernünftig zu schieben und falls ich es doch schaffe, dann komme ich mit dem Schuh jedes Mal an die Hinterachse. Außerdem fangt er nach 3 maliger Benutzung an einzureissen, das darf man bei einem Produkt von 180 Euro nicht erwarten. Den werden wir zurück geben müssen.

Ich hatte den Gedanken gerade zu Ende gedacht, da tauchten im Nebel 2 Menschinnen mit ihren Hunden auf, auf der anderen Seite. Glück gehabt. Nach der Begrüssung wanderten wir zurück und hatten einen schönen Abend im Rossstall, wo ich einen Tisch reserviert hatte. Etwas in der Ecke, so dass Muck und Lenk Platz genug hatten.

Gegen 22.30 Uhr lösten wir uns auf und die 4 entschwanden mit dem Taxi nach Bad Grisebach.

In der Nacht regnete es und heute morgen war wieder etwas Lagerkoller angesagt bei mir. Wir sind sehr eingeschränkt, auch weil Nikan nicht so laufen darf, wie wir möchten. Das Schwimmbad ist uns zu voll und heute morgen ging mir durch den Kopf, dass wir für diese Art von Urlaub einfach zu jung sind. Nie wieder Campingplatz über 2 Wochen, wir haben das Wohnmobil zu Recht. Wir überlegen kurzfristig woanders hinzu fahren, aber es dürfte alles voll sein und wegen Nikan können wir nicht überall hin, es muss schon flache Wege geben. Am liebsten würden wir ans Meer, aber 850 km sind dann doch was viel. Also bleiben wir, ab Dienstag haben wir einen Leihwagen.

Und so bummelten wir wieder in den Tag und dann testeten wir unseren neuen Fahrradanhänger. Nikan lief ein Stück am Rad, da fuhren wir sehr langsam und dann musste er da rein. Er war erst nicht amüsiert, aber als wir das Dach oben aufmachten, ging es. Der Hänger hat innen einen Gurt und somit konnte da nichts passieren.

Wir fuhren über ein paar Dörfer, kamen an einem 3 Häuser Dorf vorbei, wo es viele nette Tiere gab. Dann kamen wir in Bad Birnbach an und überquerten den Fluss. Hier war auch die blaue Route, die wir vorgestern suchten. Wir fuhren ein Stück dort lang, aber der Weg war etwas holprig und ich sah, dass Nikan in dem Hänger Panik schob. Also wieder zurück und über den Asphalt in Richtung Heimat, das letzte Stück durch die Felder durfte Nikan auch nochmal laufen. Heute Abend geht es dann zum Bayrischen Abend, es gibt ein bayrisches Spezialitäten Buffet.

Der Bayrische Abend war dann der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte. Eine Reservierung brauchten wir nicht hatten sie gesagt. Wir kamen um 18.00 Uhr dort an und der Saal war voll. Bis zum Anschlag. Die Tische waren noch enger gestellt wir sonst und jedes Fitzelchen war belegt. Aber im Wintergarten sei frei.

Auch dort aneinander geschobene Tische, aber an einem waren 4 Plätze frei. Wir setzten uns nebeneinander, jeder ein Tischbein am Bein. Getränke dauerten ewig und dann gingen wir Essen holen. Und es gab keine Haxen mehr. Um 18.15 Uhr waren die Haxen weg am bayrischen Abend.

Abe noch schlimmer war die Enge und der Lärm. Es hatte was vom Ballermann dort.Es war voll, es war laut, es war ungastlich und wir waren 45 Minuten später wieder im Womo.

In der Nacht lag ich wach. Und mir wurde klar, dass das Maß voll ist. Trotz des schönen Wetter rief ich morgens in Treuchtlingen an und fragte, ob auf dem Womostellplatz dort was frei sei. Ja, sehr viele Plätze seien frei.

Erstmal ging ich Brötchen holen. Und traf die Chefin. Sie fragte, was los sei und ich schilderte ihr mein Problem.

Dass ich mir unter 5 Sterne Camping vorstelle, dass ich abends gemütlich essen kann und nicht so ne Massenabfertigung.

Sie meinte, das wäre gestern gewesen, weil das neu war. Aber es war ja auch an anderen Tagen so.
Ich erklärte ihr, dass das Restaurant zu klein ist für den großen Platz. Sie meinte, wir könnten ja im Ort essen gehen. Ich sagte, das sind 3 km, sie sagte es sind nur 500 Meter bis zum Ortseingang. Ja das stimmt, aber bis zum Zentrum wo die Restaurants sind, ist es weiter.

Aber wir hätten doch Hunde. Wir wären doch laufen gewohnt. Die Leute wollten alle lieber so essen, dass sie anschliessend direkt umfallen könnten.

Naja immerhin entschuldigte sie sich für die Haxen. Aber auch erst nach Diskussion. Weil sie macht ja öfter so einen Abend, da kann man ja beim nächsten Mal Haxe essen.

Ich bin dann zurück und wir haben drüber gesprochen. Ich hatte wegen des Wetters ja noch gezögert, aber das war ein Punkt wo es reichte. Keinen Cent lassen wir da mehr.

Also bin ich nach vorne und habe uns ausgeheckt. Ratzfatz hatten wir gepackt, bezahlt und weg waren wir. 350 km fuhren wir, teils durch dichten Nebel. Und stehen nun in Treuchtlingen auf dem Womostellplatz. Hier gibt es auch Sanitär. Wir haben viel Platz und es ist ruhig. Die Therme ist 2 Minuten entfernt, das Zentrum 5. Und das Internet funktioniert. Perfekt sogar. Nicht wie auf dem Arterhof, wo nix ging und es auch teuer war. Weil diese Hot Spots usw. müssen ja bezahlt werden. Wie kriegen die Anderen das eigentlich hin?

Naja, es war ok im Arterhof, aber nicht für so viel Tage und nicht an solchen Tagen.