Ich habe traumhaft gut geschlafen, Dieter leider nicht. Gegen 08.00 Uhr sind es mit 10 Stunden aber genug und wir kommen langsam in die Gänge. Frühstück mit Aussicht auf ein vernebeltes Wertheim, dann machen wir uns auf ins 124 km entfernte Bamberg.
Diese Stadt hätten wir auf dieser Reise mit Starthänger nicht besucht. Aber so galt es, eine Stadt zu finden, die nicht all zu weit von Herzogenaurach weg ist, wo wir morgen shoppen möchten, die einen Stellplatz hat und wo man die Stadt zu Fuss erreichen kann.
Im Wohnmobilforum fand ich in der Steilplatzkarte den Platz in Bamberg, also sind wir dahin.
Der Stellplatz liegt zwar an einer Hauptverkehrsstraße auf der einen Seite, aber es gibt eine Lärmschutzwand. Auf der anderen Seite ist eine Hecke, dann ein Rad/Fußgängerweg, dann der Fluß. Ideal um mit den Hunden Gassi zu gehen. Der Platz ist parzelliert, die Parzellen sind sehr groß, es gibt Strom und V/E. Das Ganze für 12 Euro und der Wagen des Bäckers steht auch direkt in der Nähe. Man ist in 10 Minuten am Stadtanfang und in 20 Minuten am Beginn der Altstadt. Wer nicht gut zu Fuß ist, direkt am Stellplatz ist P&R, der Bus fährt alle 10 Minuten in die Stadt.
Wir laufen bei strahlendemblauem Himmel den Radweg und die Herbstfarben der Bäume leuchten nur so. Weiter geht es in die Stadt und dann erreichen wir die Altstadt. Hat mir alles auf dem Weg schon gut gefallen, so bin ich nun hin und weg von dieser Stadt. Soviel historische Gebäude, alle gut erhalten, wo Menschen drin leben, viele Cafés und Geschäfte. Viele kleine Geschäfte und vor Allem auch sehr kreative Geschäfte, viel Kunsthandwerk, aber auch ganz viele religiöse Sachen. Dann entdecke ich ganz verzückt ein kleines Geschäft, wo man Dinge für den Tierschutz erwerben kann. Auf unserem Rundgang durch die Stadt, sehen wir einen Friseursalon namens Schnittpunkt, ganz verrückte Cafés, eine Teegießerei, wo auf den Stufen Kissen auslagen mit kleinen Beistelltischen, wir sahen das Internat, dass Aufseßheim hiess, es wurde nach einem Herrn Aufsaß benannt, aber ich kicherte etwas, dass es so heisst, weil hier die aufsässigen Schüler rein kommen
Wir liefen und liefen und immer wieder entdeckten wir etwas Neues. Dann kamen wir zum Kaiserdom, ein irre imposantes Gebäude und drinnen wurde mir bewusst, wievielt Macht die Kirchen hatten, so wie das gebaut war. Wir liefen weiter und dann fand ich ein kleines Geschäft mit den schönsten Geschenkartikeln. Draussen standen so Weihnachtsbäume, aber aus einem Material, ich sagte zu Dieter, er kann froh sein, dass die mir zu groß seien, um sie bis zum Womo zu schleppen :biggrins:, ich hätte ihn gekauft. Ich bin dann rein, da gab es die tollsten Dinge, aufgefallen sind mir gefilzte Wärmflaschen in Herzform mit Hirschen drauf oder gar einem Dackel oder einer Katze. Es gab ganz tolle Bilderbücher, fast wie gezeichnet,, ich war hin und weg. Ich kam mit der Inhaberin ins Gespräch, die dann auch ganz fasziniert von unseren Hunden waren.
Überhaupt die Hunde, alle naselang wurden wir wegen der Hunde angesprochen, insbesondere Asko wollten ganz viele ansprechen, streicheln.
Überhaupt die Menschen, es waren so unterschiedliche Menschen unterwegs. Viele Touristen, aber auch viele Bamberger auf Sonntagsausflug. Kunterbunt ging es in der Stadt zu.
Es war eine Stadt, die mich komplett in ihren Bann gezogen hat und ich sagte zu Dieter, wenn ich hier morgen hinziehen müsste, ich würde mich sofort zu Hause fühlen.
Das Wetter war so schön und auch warm, dass wir uns draussen in ein Eissafe setzen konnten und gestärkt mit Eis und Latte Macciato machten wir uns auf den Heimweg. Wieder am Womo waren wir 9 Kilometer gelaufen, ich bin mächtig stolz auf mich
Da es schön war, konnten wir noch eine halbe Stunde vor dem Womo sitzen, aber dann ging die Sonne weg. Doch bis dahin hatten wir noch eine tolle Begegnung. Ein Ehepaar sprach uns an, sie kamen auch aus Köln. Wir kamen ins Gespräch und quasselten ne Weile. Die beiden waren schon 80 und lebten einigen Jahren in Nürnberg, aus beruflichen Gründen. Nachgefragt erfuhr ich, dass er Opernsänger war und dort ein Engagement hatte. Aber sie fahren oft nach Köln.
Die Frau erzählte dann noch vom Schäferhund Harras den ihr Vater früher hatte, den sie so geliebt hat. Sie habe mit dem immer gekuschelt, das sei so ein lieber gewesen. Aber vor 46 Jahren wurden die Hunde noch abgerichtet indem man auf sie einschlug :traurig:, sie war da drüber immer total traurig, sie hat das aber nie gemacht.
Dann zogen die beiden ihrer Wege. Und weil das nächste Restaurant zwar 500 Meter weiter ist, aber Sonntags geschlossen hat und das übernächste 1,4 Kilometer haben wir per Lieferando eben eine Pizza bestellt, ich bin gespannt ob das klappt.