Wir haben vorher überlegt, ob wir uns Weimar oder Erfurt anschauen fahren und es wurde Weimar.
Wir starten am Mittwoch Nachmittag, kommen gut durch uns sind gegen 18.30 Uhr in Weimar. Auf dem Wohnmobilstellplatz, der abgetrennt vom Großparkplatz ist, sind noch viele Plätze frei. Allerdings ist ein weiteres Stück Platz abgetrennt und dort stehen viele Wohnwagen mit frz. Kennzeichen.
Etwas vorbelastet durch unseren Einbruch in Südfrankreich vor einigen Jahren, ist es mir noch wohl dabei, das Wohnmobil unbeaufsichtigt dort zu lassen, wobei es mir erstlinig um den Kater geht, der damals 2 Jahre gebraucht hat um wieder entspannt im Womo mitzufahren und der gerade eine schwere OP hinter sich hatte und auch dadurch Menschen gegenüber verstärkt scheu ist.
Wir gucken in die Stellplatz App, keine Problem gibt genug in der Nähe. Ein Platz hat gute Kritiken, von wegen freundliche Betreiber, aber wäre halt schräg usw.
Wie auch immer. Bauch sagt ja, da fahren wir hin. Eventuell können wir von hier morgen mit dem Taxi in die Stadt oder ÖPV. Sind ja nur 12 km. Die Adresse lautet „An der kalten Küche“ – der beste Straßenname, den ich je gehört habe.
Wir starten. Es sind mehr als 12 km. Ich vergaß, dass die Pro Mobil App immer Luftlinie rechnet. Egal. Der Stellplatz ist herrlich. Der gehört Womofahrern, das ist quasi deren Weide. Die haben das total liebevoll eingerichtet. Er liegt in einem superkleinem Dorf mit einem urigen Dorfrestaurant, einer Holzkirche, wunderschön gepflanzten Gärten und in jedem Haus ein Hund,der bellt wenn man vorbei geht.Und dann bellt das ganze Dorf mit.
Das ist so urig,so ursprünglich. Auf dem Stellplatz selbst gibt es einen großen überdachten Tisch für Gemütliches Beisammensein, sogar einen Feuerplatz. Man guckt weit über die Felder, man kann mit den Hunden laufen. Ok, der Platz ist krumm und schief, aber wir haben es einigermaßen ausgerichtet und für eine Nacht geht das.
Taxi ist zu weit, ÖVP gibt es nicht, aber wir kriegen morgen Brötchen. Und dann fahren wir mal nach Weimar und gucken ob wir woanders parken können.
Neben uns steht ein Wohnwagen. Und dann kam gerade noch ein Womo. Dieter sagt „Kölner“ . Die parken ein, Mann geht gucken, kommt zurück, murmelt was und die Frau sagt in breitestem Kölsch „Für eine Nacht jeht dat“ und er sagt „da krieje ma morje wenigstens frische Brötchen“
Heimat ist überall
Wir haben herrlich geschlafen. Und obwohl wir um 22.00 Uhr im Land der Träume waren, war ich noch im Tiefschlaf als um 08.15 Uhr der Wecker klingelte. Den hatten wir gestellt weil wir für 8.30 Uhr die Brötchen bestellt hatten und auch direkt bezahlen wollten. Dieter geht mit den Hunden, ich wusele rum, da höre ich ein zaghaftes Klopfen.
Als ich an der Tür bin, ist der Betreiber schon auf dem Rückweg und die Brötchen hingen an der Tür. Ich rufe ihn noch, bezahle und wir quasseln eine Weile.
Ich machte dann erstmal Frühstück und wir frühstückten. Währenddessen spülen die Kölner bei offenem Fenster und es ist so typisch Kölsch:
Die Frau ist über was am Meckern, der Mann erwidert was und dann sie „Ich sinn dat“ (ich sehe das), das sagt man in dem Ton in Köln wenn man sagen will, dass man da nicht übereinstimmt. Herrlich.
Gegen 11.00 Uhr fuhren wir nach Weimar. Wir hatten 2 weitere Tips zum Parken, einer am Stadtschloss, da war es aber voll und das war auch nicht für so große Womos geeignet. Und einmal an der Stadthalle, aber da war Großbaustelle.
Ok, geben wir Seeburg ein und gucken ob wir unterwegs irgendwas angucken. Wir fahren stadtauswärts und da kommt das Hinweisschild für Buchenwald. Das hatte ich gestern schon gesehen, aber ich war nicht bereit dafür auf dieser Reise. Dieter fragte, ob wir da mal hinfahren sollen und spontan sagte ich ja.