Womomania

Tag 1 – Anreise

Wir starten mitten in der Nacht. Es erinnert mich an meine Kindheit, wo unsere Schweiz Urlaube auch immer gegen 04.00 Uhr begannen. Diesmal starten wir um 04.45 Uhr.
Es ist noch dunkel draussen und Casimir, der ja eigentlich nur mal kurz reinkommen wollte und dann direkt eingefangen wurde, macht deutlich mehr Theater als sonst. Irgendwann gibt er Ruhe und ich kann noch ein Stündchen schlafen.

Wir kommen gut voran und erreichen dann die Schweizer Grenze. Da wir 5 Tonnen haben und dazu den Anhänger, müssen wir Schwergewichtsabgabe bezahlen. Wir sind nicht sicher, wo wir hin müssen und biegen deshalb zuerst mal Richtung LKW Zoll ab. Das scheint falsch zu sein, denn hier stehen nur LKWs. Ich steige aus und suche eine Zollbeamten, den ich fragen kann.

Wir sind in der Tat falsch. Er ist aber sehr nett und macht uns ein Gatter auf, durch das wir in den Ort und dann wieder auf die Autobahn fahren können. Und er freut sich, als ich ihm erzähle, dass ich das klasse finde, endlich mal wieder über eine richtige Grenze zu fahren. Denn das hört er nicht jeden Tag, wie er sagt. Aber es ist von mir ehrlich gemeint, denn es gibt mir wirklich das Gefühl, nun in einem anderen Land zu sein.

Wir fahren wieder auf die Autobahn auf und nun kommen wir zu den Grenzposten, wo wir uns rechts halten. Wir steigen aus und gehen ins Gebäude, um das Formular für die Schwergewichtsabgabe auszufüllen.

Der Grenzer ist auch wieder gut gelaunt und lacht. Er telelfoniert gerade, als wir an den Schalter kommen. Wir fangen also an zu schreiben. Er ist fertig, wendet sich uns zu und wir fragen ihn, was bei einem Feld gemeint ist und sagen, dass wir ein Womo mit 5 Tonnen und Anhänger fahren. „Ja, hätten Sie mal das richtige Formular genommen“, sagt er. „Huch“ sagen wir und gucken, ob da noch was Anderes liegt und legen unser noch nicht beschriftetes Formular wieder zurück. Und lernen kennen was Schweizer Humor ist, denn „war das Richtige“ sagte er da. Ooops. Naja, aber irgendwie fand ich es lustig. Wir füllten alles aus und lernten, dass wenn wir einen festen Termin haben, wo wir die Schweiz wieder verlassen, wir nicht jeden Tag eintragen müssen wo wir sind. Sehr gut.  Und ausserdem brauchen wir für den Anhänger eine Vignette. Weniger gut. Alles in Allem zahlen wir 72 Euro. Dann dürfen wir einreisen.

In Basel verlassen wir die Autobahn, denn hier gibt es einen Swisscom Laden. Dort kann mobiles Internet kaufen. Wir finden den Laden, können dort aber nicht halten. Also fahren wir wieder und haben eine kleine unfreiwillige Stadtrundfahrt gemacht.

Weiter geht es. Wir fahren am Zürichsee vorbei, der uns sehr beeindruckt. Ab und an gelingen mir ein paar Fotos aus dem Auto heraus.

Aber meist kommt ein Tunnel, bevor ich losslegen kann. Dann erreichen wir Chur, wo wir abfahren, denn auch hier ist ein Swisscom Laden am Bahnhof. Es gibt einen Kurzhalteplatz für 15 Minuten, dort parken wir und ich kaufe die Karten. Geht problemlos und ab jetzt sind wir mobil. 

Von Chur nach Lenzerheide sind es eigentlich nur 16 km. Aber wir dürfen dort nicht lang, weil wir zu schwer sind und so fahren wir einen Umweg von 40 km. Es geht teilweise sehr eng zu, aber es sind auch traumhafte Aussichten. Ich sage öfter mal „Kannst Du nicht mal so tun als wenn wir ne Panne hätten“ ;-), damit ich Fotos machen kann, aber das geht natürlich nicht.
Wir kommen an einem Hinweisschild Via Mala vorbei, da fahren wir nächste Woche mal hin.
Wir erreichen Lenzerheide, sehen den See, der voll mit Badegästen ist. Wir finden den Campingplatz, sind nicht sicher, dass er es ist und fahren erstmal weiter um wieder auf so einer engen Straße den Berg runter zu landen. Dieter überlegt ernsthaft hier zu wenden (mit Hänger abhängen), aber das Risiko ist zu groß, so fahren wir ein paar Kilometer und können dann auf einem Parkplatz. Wieder zurück stellt sich heraus, dass das wirklich der Camping Platz ist. Es gibt nur Plätze entlang der Campingplatzstraße, die sind aber im Schatten.
Wir laufen zum See herunter, das sind 2,5 Km immer bergauf/bergab. Damit müssen wir unsere Pläne ändern. Ursprünglich wollte Dieter mit Asko morgens zum See, jemand sollte seine Segelsachen mitnehmen und ich wollte mit Sina und Nikan später mit Liegerad und Hänger hinterher. Das wird nicht gehen.
Letztendlich  wird Dieter dann mit einem Segelkollegen fahren und ich bleibe mit den Hunden hier. Da wir im Schatten stehen, können sie auch zwischendrin ins Wohnmobil, denn fotografisch gibt es einiges zu entdecken.