Womomania

Vom Südkap über die Berge zum Strand

n der Nacht regnet es, nein es schüttet. Es schüttet so sehr, dass wir die Regentropfen auf dem Womodach nicht mehr hören, das Wasser kommt wie ein Schwall an. Tolle Aussichten für den nächsten Tag. 

Doch als wir aufstehen, ist es noch etwas diesig und dann klart es auf.

Nach dem Frühstück fahren wir los zum Leuchtturm am Südkap. Und es ist tatsächlich die Straße, die wir gestern nicht fahren wollten, weil wir nicht wussten wo sie endet. 

Doch bevor wir ankamen, bekommen wir einen Schreck. Wasser tropft aufs Armaturenbrett. Nicht schon wieder Undichtigkeit. Wir fahren den restlichen Kilometer zum Leuchtturm. Und dann ärgern wir uns, dass wir nicht den Abend vorher hierher gefahren sind, denn es ist einfach toll dort.

Wir parken ein und die Sonne zeigt sich. Und wir gucken erstmal nach der Undichtigkeit. Glück im Unglück, es ist die Scheibe und nicht der Aufbau. Anruf beim Händler. Der hat nämlich die Scheibe noch eingesetzt, bzw. einsetzen lassen, wegen Steinschlag. Er ist auch sofort für uns zu sprechen, obwohl sie mitten in den Messevorbereitungen stecken. 

Er sagt, dass er eine neue Firma hat, die ihm die Scheiben einsetzt, wir sind die 2. Reklamation. Sehr ärgerlich für alle Beteiligten. Wir machen einen Termin für nach dem Urlaub. Und lassen das erstmal trocknen.

Auf geht es zum Leuchtturm. Vorher sehen wir noch das Hinweisschild zum Nordkap. Dorthin werden wir irgendwann auch einmal fahren. 

Weiter geht es zum Leuchtturm selbst. Es kostet 17 Euro für Beide, aufs Gelände zu gehen. Dafür bekommt man einen Kaffee, man kann Filme über den Leuchtturm sehen und es gibt kleinere Ausstellungen. Und einen tollen Ausblick, ganz besonders vom Leuchtturm aus, auf den man hochsteigen darf. 

Wir trinken dann noch unseren Kaffee und ich kaufe noch einen Leuchtturmkeks, es sind die schlechtestes Kekse die ich je aß, selbst die Hunde haben Mühe mit dem zähen Zeug.

Wieder zurück am Wohnmobil ist die Scheibe trocken und wir kleben die defekte Dichtnaht und die gesamte Nachbarnaht erst einmal mit Panzerband zu. 

Dann überlegen wir, ob wir da bleiben oder fahren und entscheiden uns fürs Fahren. Wir geben dem Navi ein, dass wir gerne die schönste Strecke fahren möchten. 

Schön war sie, aber ich habe Blut und Wasser geschwitzt. Es ging sehr steil den Berg hoch und wieder runter und wieder hoch und wieder runter und wieder hoch und dann drehten die Reifen durch. Während ich mich schon drauf gefasst machte, dass wir nun rückwärts rollen und dann in die Tiefe fallen und am Fels zerschellen, nimmt Dieter den Fuss kurz vom Gas und dann haben die Reifen wieder Kontakt und es geht weiter hoch. Aber die Strecke ist schön…

Wir erreichen Lyngdal und ich verfolge auf dem I-Pad dass das Navi nun wieder so ne schöne Nebenstrecke fahren möchte. Ich lege mein Veto ein, wir fahren rechts und auf die E38. Das ist auch eine schöne Strecke und von dort fahren wir dann in Flekkefjord auf die 44. So wie alle Touristen. 

Die 38 ist eigentlich nur ne bessere Landstraße mit 2 Spuren und wir haben auch von hier tolle Ausblicke. 

Wir erreichen die 44 und die Landschaft wird noch schöner. Aber auch hier wird es wieder eng, es geht Berge rauf und runter, ich habe das mal gefilmt, aber im Moment kann ich nichts hochladen zu You Tube. Aber man kann sagen, da ist Fahren in der Schweiz was für Anfänger. 

An einer Bucht halten wir an, damit ich ein paar Fotos machen kann. Hund und Katze sind der Meinung, dass sie nun aussteigen, wir sehen das anders.

Als wir wieder zum Wohnmobil gehen, fährt ein Van mit Wohnwagen an uns vorbei und auch noch ein Wohnmobil. Später sehen wir, dass das auch Kölner sind. 

Was bin ich froh, dass die vor uns fahren, denn die Strecke wird nun noch haariger, noch enger. Und dann passiert es. Hinter einer Kurve taucht ein großer LKW auf. Er fährt rechts ran, soweit es geht und alle anderen zirkeln hinter ihm her.

Wieder erreichen wir einen Ort und das Wohnwagengespann biegt rechts ab. Sie hatten wohl genug vom Vorne fahren. Wir befinden uns schon wieder auf einer Straße, die haarig zu werden scheint, mehr noch, wir sehen wo es gleich oben lang geht. AKurz danach hält auch das Wohnmobil in einer Haltebucht und ich sagte, dass die bestimmt Angst hatten, vorne zu fahren. Doch dann sehen wir ein Hinweisschild auf eine Sehenswürdigkeit und ich sage, wir biegen da hinab.

Doch dann kommt ein LKW. Und nun wird es eng. Mega Eng. Millimeterweise zirkeln wir zurück, ganz nah an die Felswand. Wieder schwitze ich Blut und Wasser und wieder bleibt Dieter ganz gelassen. Und dann passt es. Puh. 

Kurz darauf kommt der Abzweig und wir biegen ab. Die Kölner auch. Und sie sagen, dass wir wirklich vorher seitlich gehalten haben, weil sie nicht vorne fahren wollten, sie haben das Womo nur geliehen. 

Wir schauen ersteinmal was es hier gibt. Zunächst beeindrucken uns die Felsen. Wir stehen quasi in einer Schlucht. Und zu 3 Seiten gehen hohe Felswände hoch, alles als wenn sie mal einer handgeformt hätte. An einem Fels ist ein Wasserfall. Und dann sehe ich die 2 kleinen Häuser. Sie sind unter der Felswand. Das sind die Helleren. Häuser des 19. Jahrhunderts, die letzten Bewohner zogen 1920 aus und das Dach ist nicht gedeckt, sie stehen quasi unter dem Schutz des Felsens.

Wir können auch in die Häuser rein gehen, es gibt sogar einen Teil der Einrichtung.

Dann machen wir uns wieder auf den Weg. Wieder und wieder regnet es, aber lustigerweise immer nur wenn wir fahren, wenn wir anschauen, haben wir jedes Mal Glück. 

Wir nähern uns Egersund und ich schaue mal, was es dort gibt. 30 km dahinter ist Norwegens schönster Strand, einen Campingplatz gibt es auch. Es reicht jetzt auch mit dem Fahren und so halten wir dort an. 

Leider gibt es keinen Platz mit Meerblick, aber wir sind direkt hinter den Dünen. Wir machen uns mit den Hunden auf. Und finden erst einmal einen beeindruckenden Strandabschnitt mit Felsen, ähnlich wie in der Bretagne. 

Dann kommt eine Unterbrechung durch Wasser. Es gibt eine Art Steinbrücke die man überqueren kann, aber die ist überflutet, es hat wohl 3 Tage lang geregnet. 

Wir gehen erstmal zurück, es wird Zeit was zu Essen. Die Sonne scheint und wir braten das Fleisch, was ich am Vortag gekauft habe, dazu gibt es Gurkensalat und wir können draussen essen. Perfekt.

Anschliessend möchte ich mit dem neu gekauften Klapprad eine Runde drehen, doch der Hinterreifen ist platt. Ich hatte da Rad im Laden probiert und alles war in Ordnung. Dann sollte ein Mechaniker es noch auf Herz und Nieren prüfen und wir bekamen es verpackt überreicht. Da muss wohl was schief gelaufen sein, denn wir finden die Ursache. Ein dickes Loch in Reifen und Mantel, so wie als wenn einer mit dem Schraubenzieher abgerutscht ist. Das ist natürlich mehr als ärgerlich und da werde ich den Händler nochmal aufsuchen müssen. 

Ich schaue in einer App nach und 25 km weiter gibt es einen Radhändler, da fahren wir vorbei, wenn es weitergeht.

Aber wir bleiben hier noch eine Nacht. Das Wetter ist weiter schön. Morgens machen wir erstmal Hausputz, das Katzenklo muss auch aufgefrischt werden und eine Maschine Wäsche setzen wir auch an.

Anschliessend gehen wir mit den Hunden zum Strand. Nun müssen wir über die Brücke. Kurze Hose und Leguans haben wir an. Erst geht es auch gut, aber dann müssen wir ein Stück nach Rechts, das Wasser ist bis zu den Waden, der Boden weich und sandig, es ist etwas Strömung und dann springt auch noch Asko um mich herum und bringt mich mit der Schleppe fast zu Fall. Mir wird anders, denn ich habe die Kamera im Rucksack und ins Wasser fallen käme überhaupt nicht gut. Es geht gerade noch so gut, doch ein paar Schritte weiter stolpere ich und kann mich gerade noch so auffangen.

Dann laufen wir über den Strand, der wirklich toll ist. Setzen uns in den Sand. Nikan buddelt, Asko spielt mit einem Stock, die Sonne scheint und weit und breit kein Mensch am Strand. Einfach nur toll. 

Wir laufen wieder zurück und diesmal trägt Dieter den Rucksack, was gut ist, denn es ist noch etwas mehr Wasser durch das man muss. 

Zurück am Womo machen wir uns einen schönen Nachmittag in der Sonne, kaufen ein XXL Eis, was sehr lecker ist und sind einfach nur faul.