Womomania

19 – Immer dieses Fjällbacka

Wir wollten heute zwar nicht extra früh aufstehen, aber der Ottafluss, neben dem wir standen, war dann doch was lauter, wir waren um 08.00 Uhr wach. Aber wir liessen es gemütlich angehen. Nach dem Frühstück noch entsorgt und dabei fast die Seitenwand aufgeratscht. Das war aber auch eng dort und genau am Weg stellen sie so nen lackierten Holzast mit mem Wasserschlauch auf, der ragte etwas in den Weg. Aber ist ja gut gegangen.

Gestern Abend hatte ich noch Möglichkeiten ausgelotet was wir machen könnten. Für Mittwoch ist noch halbwegs durchwachsenes Wetter angesagt, aber für Donnerstag Dauerregen. Dafür hat Norddeutschland am Freitag wieder Sonne.

Somit schrie alles nach Strecke machen bis Schweden, dort 2 Tage stehen und dann am Donnerstag nach Norddeutschland.

Aber wir wollten uns auch noch nicht so festlegen und avisierten erst mal an, wir trödeln was vor uns hin und gehen dann in Oslo auf den Stellplatz an der Marine. Die Stadt wollten wir nicht sehen, aber am Hafen stehen ist ja bei Usselwetter nie verkehrt, da sieht man wenigstens was.

Wir fuhren also am Ottafluß entlang und dabei kam ich auch wieder auf mein Fjällbacka. Das hatte ich gestern eigentlich gestrichen, aber ich sah dass der Campingplatz ca. 1 km fussläufig von der Stadt entfernt ist, ideal bei eher schlechtem Wetter, bißchen Gassi, bißchen Städtchen gehen, nicht zu groß die Stadt. Passt.

In den Ort wollte ich letztes Jahr schon, auf dem Hinweg hätte uns das dann einen extra Tag gekostet, weil wir die Station davor früher gemacht hatten und auf dem Rückweg war in Oslo derart Stau und dann nochmal kurz vor Fjaellbacka, das wir woanders hinfuhren.

Also flugs das Navi programmiert, es sagte noch 550 Kilometer, das passte doch prima… Nun ja. Wir fuhren auf der 15. Einspurig. Und da fährt man langsamer. Aber auch auf der E6 war es nicht besser, kilometerlang hatten wir einen italienischen PKW vor uns, der oft einfach so abbremste. Als es 2-spurig wurde, überholten wir ihn, aber das liess die italienische Ehre nicht zu, da wurde er flott und setzte sich wieder vor uns. Irgendwann gefühlte 50 Kilometer weiter überholten wir ihn nochmal und dieses Mal blieb er hinter uns.

Dann erreichten wir Oslo. Rush Hour. Um 15.30 Uhr? Haben die so früh Feierabend? Es war voller, voller am Vollsten und es kostete uns eine Stunde Zeit. Aber dieses Mal wird es Fjaellbacka.

Wir erreichten endlich die Ausfahrt, fuhren dann noch einige Kilometer durch die Pampa, die Gegend war aber echt schön und endlich kommen wir in Fjällbacka an. Das Campingplatzschild zeigt nach links. Wir biegen auch dort ab, ein Womo kommt uns entgegen mit einem genervten Fahrer. Ich gucke auch in mein Handy und erstaunlicherweise sind wir eigentlich falsch. Eigentlich, denn wir erreichen ein Schild „Fjaellbacka Camping“. Das kann er aber nicht sein, Zu weit weg vom Ort und überhaupt laut Adresse Campingplatz müssen wir in die andere Richtung.
Also wenden und zurück. Wir erreichen die angegebene Adresse und da ist ein Haus. Ein Wohnhaus. Eine Wohnstraße. Aber kein Campingplatz.

Zum Glück ist das Netz gut, also gucke ich nochmal auf die Seite vom Campingplatz, in der schwedischen Variante gibt es eine Anfahrtbeschreibung mit Karte, ich lasse den Weg aus rechnen – wir sind da. Wir. Aber nicht der Platz.

Also nochmal zurück. Die Zufahrt zu diesem Platz ist mehr als schmal. Also bleibt Dieter auf dem Parkplatz davor und ich gehe zur Rezeption. Und guck an, da ist sogar gerade jemand. Da sind noch andere angekommen. Es ist auch keine Rezeption im eigentlichen Sinne, eher so ein kleines Büro in einem Gartenhaus. Es ist ja auch nur eingeschränkter Service um diese Jahreszeit und die Betreiber sehen eigentlich so aus, als wären sie in Rente. Ob sie das nur für die urlaubenden Kinder betreuen?
Ich bin dran und frage nach einem Platz, sage wie lang wir sind und der Mann sagt, dafür habe er keinen Platz. Ich bin nun doch etwas fassungslos aber er sagt, dafür wären wir zu groß.
Ich trabe zurück zum Wohnmobil. Mal kurz ins Handy geschaut, es soll doch einen Parkplatz geben wo man übernachten kann. Immerhin hatte ich gestern Steaks aufgetaut, die heute zwingend verarbeitet werden müssen und es ist schon ziemlich spät. Die Hunde sind auch genervt.

Im Wohnmobilforum werde ich fündig, es sind Koordinaten angegeben und wir fahren dorthin. Ein normaler Parkplatz aber schräg. Sehr schräg. Dieter geht mal kurz mit den Hunden, ich gucke derweil wo wir hin können. Und gleichzeitig kommt die Sonne raus. Ich gehe raus und mache wenigstens ein Foto von diesem Ort

 

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und treffe einen Mann mit Rottweiler, den ich frage, ob es wohl noch einen Campingplatz gibt. Ja in 5 Kilometer, aber nicht am Wasser. Im Ort selber gibt es keinen Platz. Wir sollten doch einfach stehen bleiben. Ja würden wir, wenn es nicht so schräg wäre.

Das Navi meldet einen Platz in 20 Kilometer. Die ADAC App auch. Die Fiat App meldet einen Platz in 9 Kilometern allerdings in die Richtung aus der wir gekommen sind. Und die Apple Wegbeschreibung App meldet auch einen Platz, in 8 Kilometern, irgendwas mit Strand. Ok, da fahren wir jetzt hin, wenn das nix ist, nehmen wir halt den Platz in 9 Kilometern.

Wir gondeln los und finden diesen Strand auch, aber das ist ein Feriencenter mit Hütten und Wohnungen ,kein Camping. Also noch einen Kilometer weiter und da ist ein Campingplatz. 
Ich entscheide, dass wir den nehmen.

Die sind auch total nett und haben auch Platz für große Womos. Wir können sogar wählen zwischen Asphaltiert und Wiese, aufgrund des Regens nehmen wir das Erstere. Preis ist auch ok. Brötchenservice gibt es auch, wir können sogar im Restaurant frühstücken gehen für 7 Euro. Buffet.

Dann finden wir den Stellplatz, der ist nicht so toll. Direkt am Weg. Kleiner Grünstreifen daneben, Hecke, dahinter Dauercamper. Überhaupt umzingelt von Dauercampern.
Es ist aber nun 21.00 Uhr und es reicht. Dieter geht nochmal mit den Hunden, ich werfe die Steaks in den Backofen und mache Sauce. Die werden da aber nicht so recht gar, also haut Dieter sie noch in die Pfanne.

Dann noch Abwasch und wenigstens ist das Sanitärhaus gegenüber. Richtig schickes Teil, mich wundert das dass kein ADAC 4 Sterne Platz hier ist. Würde genau ins Schema passen. Ist auch alles umsonst und ich nutze einfach das Mutter Kind Bad. Es gibt 2 davon und um die Zeit duscht da bestimmt keiner mehr mit Kind. Das ist süss gemacht, alles in doppelter Ausführung, auch die Dusche, die fürs Kind ist erhöht. Und einen Wickeltisch gibt es auch. Später gucke ich nochmal ins Familenbad und muss lachen. Denn dort gibt es nur eine Dusche, ein Waschbecken und ein WC.

Was wir morgen machen, wissen wir noch nicht. Entweder auf einen Stellplatz am Hafen fahren oder einfach hier bleiben.  Auf dem Weg zum Stellplatz kommen wir eigentlich über Fjaellbacka, aber da will ich nicht mehr hin. Die Krimis, die da spielen lese ich eh nicht mehr, es gibt bestimmt auch andere schöne Orte. Wir entscheiden uns morgen.