Womomania

MP – Teil 1 – Sternberg

Im Sommer 2007 fuhren wir dann auf unsere erste größere Reise. Wir starten um 08.30 Uhr Richtung Bremen. Mit an Bord waren außer uns natürlich unsere beiden Hunde, Robbie und Sina und unser Kater Casimir. Außerdem Dieters beide IOM Schiffe, je 1 Meter lang, einschließlich 4 Satz Segel, Werkzeugbox und was dazu gehört. Und was das Beste war, wir waren nicht überladen, hatten am Samstag extra gewogen.

In Bremen holten wir einen weiteren Satz Segel ab. Unser Reiseplan sieht vor, dort auf dem Wohnmobilstellplatz zu übernachten. Wir kamen gut durch bis Bremen. Segel werden abgeholt und wir fahren Richtung Stellplatz, der uns Richtung Stadt fährt. Ich frage mich, warum es dort Schilder gibt, dass man nur mit grüner Plakette rein fahren darf, denn überall qualmte es aus Schornsteinen.

So richtig Lust hatten wir nicht auf Bremen und zum Glück sprachen wir drüber, so dass wir entschieden, wir fahren direkt Richtung Schwerin.  Schnell rechts rangefahren und im Laptop nach der Adresse suchen, denn dort ist alles gespeichert – online in den Favoriten – blöderweise standen wir in einem Loch und hatten keinen Empfang.

Also bemühten wir den guten alten Campingführer. Ich entdeckte im Campingführer bei der Suche auf Plätzen um Schwerin auch Sternberg. Da ich wusste,  dass die auch einen Womo Stellplatz haben, entschieden wir uns, dorthin zu fahren. Es gab einige Staus dorthin, rund um Hamburg ist alles dicht und auch auf der Autobahn nach Sternberg standen wir.Wir kamen um 17.30 Uhr am Campingplatz an.

Wir sahen sofort, dass wenn wir nahe am Wasser stehen wollen, wir auf den Campingplatz müssen. Also fragten wir nach einem freien Platz, wir wollten am Montag nicht mehr fahren, erst am Dienstag sollte es weiter gehen. Wir trafen eine sehr freundliche Platzwärtin an und fragen nach. Wir hatten Glück, denn genau bis Dienstag war noch ein Platz mit Seeblick frei, den wir dann auch nahmen. Der Platz war etwas erhöht zum See, direkt neben uns war eine Treppe zum See runter. Am Hang gab es Bäume und so wäre es ein schattiger Platz, mangels Sonne diente der Baum als Regenschutz für unsere Hunde.

Unten am See führte ein Weg lang zum Badestrand, aber es gab auch eine Hundebadestelle fast auf unserer Höhe. Außerdem waren dort auch Stege, also ideale Bedingungen für unsere Modellboote.  Wir zahlen dafür 26,00 Euro die Nacht, fürs Mobil, 2 Erwachsene und 2 Hunde, der Kater war gratis. Der Womostellplatz hätte 9,90 Euro gekostet. Dort hätten wir ganz alleine gestanden, er war recht ruhig und direkt neben einem Waldstück. Aber eben ohne Seeblick und Seenähe, das aber wollten wir unbedingt haben.

Wir gingen dann noch in dem kleinen Restaurant etwas Essen. Es war sehr nett aufgemacht, eine superfreundliche Bedienung, sehr leckeres Essen und der Teller ist auch gut voll und das zu einem super Preis.  Wir drehten nochmal eine Runde mit den Hunden und dann ging es zurück zum Womo.

Am Montag Morgen sah das Wetter schon besser aus. Nach einem guten Frühstück wollten wir dann eine Runde mit den Hunden drehen. Damit wir auch etwas davon haben, entschieden wir uns, einen Rundgang durch Sternberg zu machen


und fanden dort allerlei Interessantes vor: Da gab es Sonnenstunden für 5,00 DM!, es gab ein Fledermaushaus, in das wir nicht reingingen.

In der sehr schönen Altstadt gab es interessante Architekturen zu sehen, das Highlight war das Haus, indem ein Baum wuchs – naja fast, wir schauten dann hoch und sahen, dass das Haus kein Dach mehr hatte.

Und wir fragten uns was denn wohl Reizverschlüsse sind, die laut einer Änderungsschneiderei eingenäht werden konnten.  Wir warfen einen Blick in die Kirche und waren sehr beeindruckt von dieser Architektur, leider konnten wir nicht alles sehen, denn wir hatten unsere Hunde dabei und wollten sie da nicht mit hineinnehmen.

Dafür sahen wir das Amtsgericht:

Viele Häuser standen jedoch leer und wir konnten sehen, dass viele Geschäfte für immer geschlossen waren. In einem Geschäft war ein Räumungsverkauf und trotzdem war die Ladeninhaberin freundlich und lächelte, so dass ich sie fragen konnte, warum sie denn schließen würde.

Die Kaufkraft geht zurück, die Arbeitslosigkeit ist hoch und Sternberg ist klein, es lohnte sich einfach nicht. Und obwohl das ja eher negative Nachrichten sind, lächelte sie dabei.

Ich hatte in dem Geschäft etwas anprobiert und gekauft. Wir gingen dann weiter und ich hatte das Gefühl, irgendetwas fehlte mir – dann fiel es mir ein -. Meine Kamera. Ich hatte sie beim Umziehen in der Kabine vergessen. Schnell lief ich zurück. Sie war schon gesichert und die Inhaberin war froh, dass ich kam. Sie war alleine im Laden und konnte uns nicht hinterher laufen. Sie beobachtete wo wir lang gingen und als es den Anschein hatte, dass wir weiter ein Geschäft betreten wollen, wollte sie dort anrufen, aber wir gingen weiter. Und nun war sie gerade im Begriff den Campingplatz anzurufen, denn in unserm Gespräch hatte ich erwähnt, dass wir dort stehen – wieder einmal war ich beeindruckt von soviel Freundlichkeit. Insgesamt waren wir 2 Stunden lang unterwegs. Einziges Manko war ein fehlendes Cafe, das einzige Cafe im Ort war für Hunde nicht gestattet.

Mittlerweile regnete es wieder etwas stärker und wir machten uns auf den Rückweg. Den Nachmittag verbrachten wir dann auf dem Campingplatz. Dieter segelte noch mit seinem IOM Boot und ich spielte mit den Hunden.

Am Abend ging es dann nochmal in das hervorragende Restaurant zum Essen.