Womomania

Geirangerfjord

Seit gestern stehen wir am Geirangerfjord und es ist einfach nur genial. Aber mal von Anfang an:

Wir wurden gegen 08.00 Uhr wach und standen auch auch, weil wir ja nicht zu spät fahren wollten. Dann waren wir abfahrbereit und ich guckte auf die Uhr: Ca. 1h Fahrzeit und noch 15 Minuten Luft, dann kriegen wir die 11.00 Uhr Fähre durch den Fjord.

Wir starten und hängen fest. Wir haben auf einer Wiese gestanden und in der Nacht hat es wieder mal kübelweise geregnet. Glücklicherweise passiert das hier meist nur in der Nacht.
Dieter versucht es noch 2 x in eine andere Richtung, nix geht.

Also Auffahrkeile raus, die wir auseinandergelebt als Anfahrmatten nutzen können. 2 davon unter den rechten Reifen, denn die linke Seite war nicht so fest. Einmal richtig Schwung und schon rollten wir ein großes Stück rückwärts. Die Hinterreifen standen schon auf Schotter, bei den Vorderreifen fehlten 70 cm – aber sie drehten durch.

Diesmal die Matten vor jeden Reifen, nochmal Schwung und dann stand das Womo auf Schotter – rückwärts. Dieter zirkelte ihn dann in die Fahrspur, wir pflügten dabei die Grasbegrenzung auch noch um, dann rollten wir rückwärts die kleine Anhöhe runter und konnten starten. Das kostete uns 10 Minuten.

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Wir kamen aber gut durch. Sahen dann unterwegs einen tollen Campingplatz mitten zwischen den Bergen, schade, da hätten wir besser gestanden.

Dann erreichten wir Hellesylt von hier startet die Fähre und ich sah, auch da hätte es einen Campingplatz gegeben, ich habe irgendwie nie nach Hellesylt gesucht. Egal. Wir fahren auf die Fähre zu, müssen rechts über eine sehr schmale Brücke und dann kommen wir noch mit drauf, ist auch noch Platz genug, hinter uns kommt noch ein Bus.

Die Fähre ist eine grössere Fähre, quasi ein geschlossenes Deck. Nikan fängt an zu sabbern weil er Angst hat und Casimir wird panisch. Sollen wir trotzdem raus gehen? Wir wollen, doch dann liegt Casimir auf der Innenstufe der Tür, ich bringe es nicht fertig. Also wieder gesetzt, Casimir auf den Schoß genommen und überlegt was wir machen. Abwechselnd raus gehen? Oder morgen nochmal die Fähre als Fussgänger ohne Tiere nehmen? Denn die Fähre gilt auch als Sightseeingboot.

Nikan beruhigt sich, Casimir verlässt meinen Schoß und sucht sich einen anderen Platz und wir entscheiden uns zu gehen. Wir gehen erstmal zum Heck, gehen dann wieder am Womo vorbei alles ruhig. Wir sind später nochmal schauen gegangen und auch hier wieder alles ruhig. Keines der Tiere ist übrigens verändert seit wir wir angekommen sind, die haben das locker weggesteckt.

Wir gehen also an Deck und haben gute Sicht. Später gehen wir ans Bug. Es ist sehr interessant. Wir sehen einsame verlassene Höfe die teilweise noch bis 1960 bewohnt waren. Die Höfe sind mitten im Berg und die Bewohner hatten es nicht einfach. Ein Hof war gar nur mit Leitern zu erreichen, wobei der Bauer es so handhabte, dass immer wenn der Steuereintreiber kam, er die Leiter wegstellte.

Dies wurde alles beim Durchfahren in 5 Sprachen erklärt.

Dann kamen wir zum Wasserfall der 7 Schwestern.

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7 Wasserfälle nebeneinander und gegenüber ein einzelner, der Freier genannt.

2014_08_norwegen_21_fahrt_geiranger_-15Die Namensgebung erfolgte durch eine Sage, der Freier wollte jede der 7 Schwestern heiraten, aber alle sagten nein. Dadurch griff er zur Flasche und wurde Alkoholiker. Wenn man gut hinschaut, kann man die Flasche erkennen.

Wir entdeckten dann noch einen Felsen, der ein Gesicht zu haben schien.

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Und dann machten sie uns noch auf den Adler Weg aufmerksam, eine Straße mit 11 Haarnadelkurven den Berg hinauf, wir sahen Bus um Bus da hoch fahren.

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Dann kamen wir in Geiranger an und erwischten auf dem Campingplatz einen Platz in der ersten Reihe. Wetter war gut, also Stühle raus und dann kam ein Hurtigrutenschiff. Wir beobachteten wie die Passagiere an Land gebracht wurden.

Später gingen wir in den Ort. Lustigerweise ist Geiranger ein eher sehr kleiner Ort. Aber sie leben nur von den Touristen. Es gibt Fahrten auf dem Fjord, es gibt die Busfahrten und wer will kann sich vom Hubschrauber fliegen lassen zum Sightseeing.

Im Ort gibt es ein paar Geschäfte, wo man jede Menge Souvenirs kaufen kann. Und natürlich gibt es einen Troll:

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Wir gehen wieder zurück und gehen dann Richtung Wasserfall. Man hat dort einen Treppe hinauf gebaut, sie hatte 304 Stufen, dann waren wir endlich oben. Dafür hatten wir einen tollen Blick übers Fjord.

Wieder zurück am Wohnmobil kamen noch Gäste an, die meinten der Platz neben uns passt. Ihr Bus passte auch, aber dann wollten sie noch ein Zelt daneben bauen und landeten fast in unserer Wand, also Bus zurück und Zelte davor. Und sehr nett gefragt, ob das so für uns in Ordnung sei. Sie kamen aus der Ukraine. Und fuhren heute morgen weiter, während wir noch blieben.

Wir frühstückten mit frischen Brötchen und trödelten in den Tag. Wir hatten keine Lust auf ne Busfahrt auf den Berg oder das Fjordcenter, also blieben wir erst vor dem Womo, machten später was Hausputz. Ein Kreuzfahrtschiff war zum Frühstück schon da, ein weiteres kam kurz darauf. Für dieses wurde dann der Steg ausgefahren, so dass die Passagiere aussteigen konnten. Es ist richtig entspannend, das alles zu beobachten.

Ich ging zwischendrin verlängern und unterhiel mich etwas mit der Besitzerin, die sehr sympathisch ist. Im Winter ist es hier sehr ruhig, fast einsam. Sie erzählte, dass es eigentlich üblich ist, dass man ab 14 das Dorf verlässt wegen Schule usw., aber sie ist jetzt mehr hier, weil die Eltern älter werden. Ich fragte sie, wo sie Einkaufen gehen und sie sagte mir den Ort und dass sie den über den Adler Weg erreichen. Im Winter. Steil nach oben mit 11 Haarnadelkurven. Ja sagt sie, wäre schon was schwierig zu fahren manchmal, aber sie hätte nicht immer richtig Winter, manchmal sei es auch mild.

Nachmittags nahmen wir uns die Klappräder und fuhren links die Straße am Wasser vorbei bis wir zu einem Punkt kamen, wo die Straße Ende war. Von hier konnte man Wandertouren unternehmen, aber nur rote oder schwarze Route, das ist nur für geübte Wanderer.

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Wieder zurück sind Dieter und ich alleine in den Ort, ein Eis essen und mal gucken ob wir was Schönes finden als Erinnerung. Ich fand ;-). Dieter hatte ich gestern schon was gekauft.

Dann fiel uns ein, dass wir nix aufgetaut hatten, wir gingen in den Supermarkt, aber irgendwie wollten wir doch lieber Hamburger und Pommes, muss ja auch mal sein. Also erstmal zum Womo, wo uns fast der Schlag traf. Wir hatten neue Nachbarn. Die hatten rückwärts eingeparkt, damit sie mehr Wiese zum sitzen hatten und standen nun ca. 1 Meter neben unserem Womo. Viel zu eng. Sie waren aber nicht da. Also sagten wir vorne Bescheid, die sagten auch 3 Meter Abstand ist Minimum. Und gingen essen. Hamburger Menu, also Hamburger mit Pommer und ein Getränk. Für die Dieter die Maximum Variante mit sagenhaften 160 Gramm Fleisch, für mich mit 100 Gramm. Kostete dann 225 Kronen, also 27 Euro. War aber lecker.

Wieder zurück redete der Besitzer gerade mit unseren Nachbarn, die zogen dann ihre Womo Anhänger Kombi einfach ein paar Meter vor, stehen mit dem Hänger noch nah dran, aber nur an unserem Heck, alles ok.

Morgen bleiben wir auch noch hier. Dieses Fjord hat ein Flair, das uns gut gefällt.