Womomania

Nord Ostsee Kanal

 

Dieters neues Modellsegelschiff ist fertig und wir entschliessen uns das Wochenende im Norden zu verbringen um das Schiff zu holen.

Wir starten Donnerstag Nachmittag, unser erstes Ziel soll der Nord Ostsee Kanal sein. Wir entscheiden uns zuerst für Schacht Audorf, doch dort angekommen ist der Platz überfüllt. An einem Donnerstag außerhalb der Ferienzeit. Das hätte ich nicht gedacht.

Also fahren wir weiter nach Hörsten/Schachtholm auf den Platz dort. Ich hatte erst etwas Bedenken, weil ich las, dass zwischen Platz und Kanal noch die Straße verläuft und hinter dem Platz ein kleiner Privatflugplatz ist.

Wir kommen an und der Platz macht einen guten Eindruck. Top gepflegt. Große Parzellen. Strom. Und er liegt etwas erhöht. So dass man die Straße gar nicht wahr nimmt. Und was die Lautstärke angeht, es ist eher wenig Verkehr, es ist deutlich leiser als in Minheim auf dem Platz.

Platz ist st auch noch da, wir parken ein.

Ich gehe nach hinten um Socken zu holen und da fühlt sich was feucht an. Ich hatte am späten Nachmittag spontan das Gefühl, ich sollte dem Kater die Duschtür aufmachen, da ist seine Toilette drin. Eigentlich geht er um die Zeit nicht, besonders wenn er nachts draussen war, aber er ist jetzt älter und nach der OP gerade dran gewöhnt um diese Zeit. Leider hat es nicht geklappt, die Tür blieb zu, er nahm ein Bett.

Tagesdecke, dadrunter Fleecedecke, da drunter Plümo, alles nass und stinkt. Zum Glück habe ich genug Ersatzwolldecken dabei, aber wohin mit dem ganzen nassen Zeug.

Dieter geht zuerst mal mit den  Hunden, ich gehe uns einchecken. Die Platzbetreiberin ist vor Ort und total nett.

Die Anmeldung ist einfach, es gibt einen Briefumschlag wo man außen Kennzeichen, Platznummer und Datum schreibt und wie lange man bleiben möchte und dann tut man 10 Euro pro Nacht rein und das ist es.
Sie erklärte mir noch das Formular, das in 2 Sprachen vorgegeben ist:

Von/From -…………… Bis/To…………

Die Pünktchen sind das Datum. Sie erklärte mir noch, dass To die Übersetzung von „Bis“ sei. Als ich etwas entgeistert guckte, sagte sie, dass viele dort die Tonnenanzahl ihres Womos reinschreiben.

Ich frage sie dann ob in dem Container am Platz eine Waschmaschine ist, aber leider ist das ein Büro. Ich erzähle ihr von unserem Dilemma und sie bietet mir an, die Sachen in ihrer privaten Waschmaschine bis zum nächsten Tag zu waschen. Ich bin sehr beeindruckt von soviel Freundlichkeit und ich gebe ihr die Tagesdecke und die eine Wolldecke mit, denn damit müsste es klappen bis Sonntag.

 

Am nächsten Morgen schlafen wir sehr lange. Die Nacht war ruhig, ab und an ein Auto, aber sonst keine Geräusche.

Spontan überlegen wir, nach Rendsburg zu fahren, denn ohne Plümo ist es doch nicht so toll. Dazu ist es kälter als gedacht und Dieter hat keine Winterjacke mit.
Gesagt getan, wir werden fündig, im Intersport finden wir jeder eine Jacke, die mit rausnehmbaren Innenteil ist, die bleiben jetzt im Womo. Und sie erweisen sich als guter Kauf, denn wir frieren nicht damit.

Auch ein Plümo wird gefunden und dann geht es zurück. Die Tagesdecke habe ich vor Rendsburg schon bekommen, die Wolldecke kommt am Nachmittag. Wir unterhalten uns noch ein wenig und ich fotografiere die Hunde der Platzbetreiber.

Nachmittags drehen wir auch noch eine Runde mit den Hunden und am Abend nehmen wir sie mit zum Essen in den Himmelsstürmer 800 Meter weiter, ein sehr nettes Restaurant mit leckerer Küche.

Am nächsten Tag mussten wir zeitig los zur Regatta. Dort waren wir aber früher fertig als erwartet, denn es gab eine Kollision mit unserem Schiff. Wir fuhren dann direkt nach Kiel auf den Stellplatz und hatten großes Glück, denn wir bekamen den letzten Platz in der ersten Reihe.

Wir drehten noch eine Runde mit den Hunden durchs Industriegebiet, dann wurden wir zum Essen abgeholt.

Es ging in das Wirthaus. Ein bayrisches Restaurant. Leider nicht so gelungen was die bayrische Küche angeht. Die Kruste des Krustenbratens schmeckte doch sehr angekokelt. Die Sauce war lauwarm, man besserte nach. Nun dampfte alles, außer der Sauce. Die Leberknödel schmeckten komisch. Als Kind eines bayrischen Hobbykochs bin ich natürlich mit der bayrischen Küche groß geworden und auch mit Leberknödeln, die ich sehr mag. Aber nicht auf die norddeutsche-bayrische Variante gekocht. Auch bei den Anderen gab es teilweise Reklamationen, ein paar Dinge schmeckten lecker. Nur nicht die Bayrischen.

Als wir gingen fragte ich, ob der Koch ein Bayer sei, was man verneinte. Ich sagte, dass man das schmeckt.

Den Sonntag begannen wir mit einem gemeinsamen Frühstück mit einer Freundin, die wir auch abends im Restaurant trafen und die extra für uns nach Kiel gekommen war. Nach dem Frühstück ging es dann aber Richtung Heimat und wir bekamen so einiges von den Hagelschauern in Deutschland ab. Gut dass wir die Winterreifen noch drauf hatten.